Es war schon ein merkwürdiges Gefühl so in Rhodos fest zu sitzen. Wir wollten weg, aber konnten nicht. Rhodos ist eine schöne Insel, aber ich würde dort nicht in die Ferien gehen. Also nicht, so mit hinfliegen und eine Woche da sein und wieder nach Hause und so. Die Touristenorte sind nicht rausgeputzt genug um wirklich für mich als Touristenort attraktiv zu sein und nicht ursprünglich genug um kulturell oder „naturell“ wirklich interessant zu sein. Das Nachtleben steckt in den 80ern, also keine wirkliche Partyinsel. Eine Erholungsinsel ist es auch nicht, denn dafür ist es dann doch zu wild. Campingplätze gibt es keine. Die meisten Strände liegen direkt an der Strasse und dahinter Hoteltürme mit Aussicht aufs Meer und Schirmchen und Liegestühle die adrett angeordnet am Wasser stehen. Irgendetwas an der Insel wirkt „leblos“… vielleicht auch nur weil es dort fast keine Vögel hat..
Wenn Rhodos, dann wirklich NUR so wie wir das gemacht haben, also ausserhalb der Saison mit dem eigenen Camper und minimalen Ansprüchen an Infrastruktur an einen der wenigen noch nicht touristisch erschlossenen Strände fahren und das Leben geniessen. So war der Aufenthalt in Rhodos wirklich sehr schön, doch lange werden die Strände wohl auch nicht mehr so bleiben. Kap Fourni hiess übrigens der Strand welcher im Oktober mit maximal 20-30 Besuchern auskommt. Wasser und Dusche hatte es auch… zumindest für alle die eine Zange im Auto haben 😉 .
Die Fähre nach Rhodos fuhr schliesslich und wir passten auch drauf, sie hatte kein Dach also mussten wir uns keine Gedanken wegen der Höhe machen. Am Hafen in der Türkei dann unsere erste etwas ernsthaftere Grenzkontrolle. Die selbstgedruckte Greencard wurde problemlos akzeptiert, ein paar Stempel wurden in den Pass gemacht und wir konnten in die Türkei einreisen. Die Leute am Zoll waren alle sehr freundlich. Bisher waren alle Grenzübergänge problemlos. Einzig bei der Ausreise aus Serbien kam plötzlich ein serbischer Zöllner zum Auto gelaufen und wollte, dass ich die Türen öffne. Ich tat dies dann auch und er schaute kurz rein und sagte:“ aaahhhh! Chaus!“ Das sollte wohl „Haus“ heissen. Dann konnten wir weiter fahren. Die schwierigen Grenzübergänge haben wir ja alle noch vor uns.