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Tehran to caspian see and back

Weil wir das indische visum beantragen mussten, sind wir schnell nach tehran gefahren um dies dort zu erledigen. Die visumstelle wirkte etwas chaotisch auf uns, trotzdem ging alles sehr schnell. Formular ausfüllen, bearbeitungsgebühren bezahlen und das ganze mit einer passkopie von uns abgegen....in 7 tagen wiederkommen. Dazu ist zu sagen, dass wir als schweizer keine „recommendation of embassy“ brauchten. Alle anderen europäer brauchen dies.

Wir haben auf der indischen botschaft ein holländischen pärchen getroffen, dass uns den grossartigen tip gegeben hat beim imam komeni shrine zu campen. Das tun dort nämlich alle. Also haben wir unser büssli aus der stadt zum shrine gefahren.

Herrlich...wohl der beste und sicherste platz um in tehran als overlander stationiert zu sein. Rundherum campen und picknicken die iraner in scharen J es hat zugängliche uns saubere toiletten auf welchen man auch mit einwenig fantasie duschen kann.

Theran...die stadt der 1001 mäntelchen. Dieses modische, wohl fast einzige modische assessoir der iranischen frauen konnte ich mir nicht entgehen lassen und bin dann grad mal auf der längsten einkaufsstrasse der welt shoppen gegangen. Die qual der wahl.....:-) zum glück hat raphi den nachmittag durchgestanden und ich bin stolze besitzerin eines sommermäntelchens. (obschon ich nach ca. 2 wochen verstehe wieso es so schwierig wahr etwas leichtes zu finden....hat nämlich schön abgekühlt hier)

Am nächsten morgen sind wir ins alamut vally gefahren.....wow.....berge...wüste...schnee.. 1001 iraner am picknicken J kurz nach mittag sind wir von der strasse kurz abgefahren und auf einmal stehen wir hinter einem kleinem hügel auf einem plateau und unter uns tut sich das alamut vally auf. Alles so perfekt....fast perfekt....

Also das war nämlich so....mitten in der nacht mussten wir mal beide aus dem bus um mal für kleine overlander und als wir wieder in unseren bus rein wollten....liess uns der bus leider nicht. Die tür war zu....alle türen waren zu....alle fenster waren zu..... ahhhhhhhhhhhh!!!!!!!

Was nun...ich stehe im pyji ohne kopftuch draussen, raphi hat auch nur seine trainermontur an und wir frieren. Wir denken verschiedene möglichkeiten durch. Iraner im dunkeln auf der strasse anhalten und versuchen zu erklären was los ist, damit die einen pannendienst für uns holen? Ich ohne kopftuch ohne mantel....nicht ideal......geht auch lange...bis dahin hätten wir eiszapfen an der nase.

Scheibe einschlagen? Aber welche? Welche können wir leicht ersetzen lassen? Die wahl viel auf das scheiss französische schiebefenster, dass schon seit der ersten sekunde wasser in unseren buss gelassen hat und nur mit viel modifikation von raphi seinen eigentlichen zweck erfüllte....war schon ein komisches gefühl die eigene scheibe einzuschlagen.....es hat 1001 glassplitter gegeben, die wir aus unseren bus beseitigen mussten.  In der nacht haben wir das fenster mit einem plastiksack zugeklebt. Sah richtig schick aus J

Am nächsten morgen sind wir dann mit unserem cabrio-bus ins vally reingefahren, mit der hoffnung einen schreiner zu finden, der uns den bus wieder langfinger-dicht macht. Nach ca. 1 stunde haben wir in razmiyan schon einen schreiner gefunden, der raphis konstruktionsvorstellungen in holz umsetzte. Erstaunlich wie gut die zwei das hingekriegt haben, obwohl die sprachbarriere ja so gross ist J Kurz gefasst, ca. 12 stunden nach dem „einbruch incident“ in unseren eigenen bus, haben wir „das worst case szenario“ wieder behoben.

Wir sind dann weiter ins tal reingefahren und sind am frühen nachmittag wieder von der strasse gebogen um eine seitenstrasse entlangzufahren. Was für ein stellplatz sich für uns dort eröffnete ist fast unbeschreiblich. Vor uns das tal, dahinter die mächtigen berge und das noch in einer ungestörten einsamkeit....umwerfend!!! wir haben dort einen ganzen weiteren tag verbracht und uns die szenerie reingezogen. Es war einfach gewaltig...gewaltig auch zu wissen, dass sich hinter den vor uns liegenden bergen sich das caspische meer befinden soll.....

Und genau dort wollten wir als nächstes hin :)

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Published: Sunday, 28 November 2010 13:00

Iran border

Im murat camping (türkei) haben wir am vorabend noch schön unseren bus mit wasser abgespritzt, damit wir am iranischen zoll auch schön glänzen.

Murat hat uns noch den tip gegeben erst am späten vormittag am zoll aufzutauchen, weil die beamten dann schon baksheesh eingenommen hätten und man gut durchfahren kann. Er hat auch gesagt, dass man sich keine dieselkarte aufschwatzen lassen soll und sagen soll man hat schon eine.

Nun.....einfacher gesagt als getan ;-)

Hier eine kurzfassung für overlander:

  1. Mit dem auto ins gelände fahren
  2. In einem der 3 ersten kleinen häusschen den pass abstempeln lassen, mit einem herzlichen: welcom
  3.  Im kleinen häusschen rechts mit dem carne das auto registrieren lassen.
  4. Ins grosse hauptgebäube links zur passkontrolle ( nicht ins touristinfo reingehen! Dort nimmt der Betrug seinen Anfang)
  5. Nun muss ein Zöllner das Auto checken. Doch wann er genau kommt wissen wir nicht, weil das für uns von den "Betrügern" eingefädelt wurde.
  6. Mit allen dok. Wieder raus und ins gleiche gebäude auf der linken seite in den seiteneingang. Dort das erste büro rechts. Dort wird das carnet abgestempelt. Kopie des Passes des fahrers ist notwendig.
  7. Jetzt wird ein weisser zettel ausgestellt, welcher vom zöllner unterschrieben wird. Dieser zettel wird dann auch noch an einem tisch ausserhalb des büros abgestempelt. Das war etwas chaotisch. Vielleicht kam der weisse Zettel auch vom Zöllner bei 5. Wir wissen es nicht mehr.
  8. Das carnet auf Richtigkeit prüfen.
  9. Auf dem weissen zettel muss auf der rückseite oder auch vorderseite ein runder stempel sein. Ohne diesen kann mann nicht einreisen. Woher der Stempel auf der Rückseite kommt wissen wir nicht. (Genaueres dazu siehe unten)

Ob die reihenfolge ganz richtig ist, kann ich nicht ganz sagen, weil die helfer verwirrungstaktiken benützen um den genauen ablauf zu vertuschen -;)

Leider ist dieser vorgang nicht ganz einfach weil....es da so "helfer" gibt die dein geld wollen und das um jeden preis. Alle spielen mit. Der bewacher des tores gibt deine dokumente gleich dem "helfer" weiter und der bringt dich gleich zum chef ins touristinfo wo man dich auf sanfte weise bedroht und dir tankkarten im wert von 240 euro für 400 liter diesel verkaufen will. Wenn du das nicht machst, fallen roadtaxes von 800 euro an. In den tankkarten seien diese schon inbegriffen....ja klar ;-)

Da sie nicht ehrlich mit uns waren, waren wir halt auch nicht ganz ehrlich mit ihnen und haben gesagt, dass wir nur 130 euro dabei haben weil wir nicht wussten dass keine kreditkarten funktionieren ;-) wir haben uns einfach doof gestellt ;-)

Die sind dann auf die euros eingestiegen und wollten uns für das geld 200 liter dieselkarte verkaufen. Das war ok für uns. Für den augenblick.....

Mit der zeit haben wir dann geschnallt wie das läuft und haben gedacht....immer schön alle dokumente behalten und wenn dann alles beisammen ist, dem helfer etwas geld geben und abdüsen. Also haben wir unsere dokumente einfach nicht mehr aus der hand gegeben und sind immer mitgegangen.

Das ganze ging aber sehr schnell und wir haben leider nicht ganz mitbekommen wer jetzt alles das weisse dokument gestempelt hat und welcher stempel und welches visum echt war. Nach ca. 1ner stunde konnten wir die zollabfertigung verlassen. einer der typen hat dann gesagt ihr könnt jetzt fahren, ihr werdet aber vor dem letzten tor nochmals gestoppt. Wir dachten geil.....jetzt haben wir alle dokumente, müssen keine tankkarte kaufen und können abfahren.

Doch nach ca. 1 kilometer kommt die ernüchterung.....unten, tatsächlich wartet der andere "helfer". wir können nicht in den iran, solange der runde stempel auf dem weissen papier fehlt.....und den kann natürlich nur er uns besorgen.....klar....schlau die bande....dass muss man ihnen lassen.

Wir werden etwas genervt und wollen den stempel selber holen....er soll uns sagen wo wir den bekommen. Er wird auch nervös weil er merkt, dass wir nicht ganz blöd sind und fängt uns wieder an mit den 800 euro zu drohen und will die beamten oben anrufen. Die ganze sache stinkt gewaltig!

Nun ja.....alle spielen mit.....und wir wissen leider nicht was alles passieren kann wenn man sich diesen typen wiedersetzt und ob da oben in den büros dann einfach einer sagen kann, keine einreise oder 800 euro bitte. Also spielen wir mit...raphi holt aber nochmals 100 liter dieselkarte zusätzlich raus.....wir sind nicht ganz unglücklich :-)

Wir haben uns das so vorgestellt, dass alle, die auf dem weissen papier ein visum gesetzt und die "helfer" unterstützt haben, dann etwas von den 130 euro bekommen. Hoffentlich schön fair aufgeteilt -;)

Wäre gut zu wissen, ob den iranischen zoll jemand schon ohne helfer und ohne farsi geschaft hat?

In der zwischenzeit sind wir schon ein schönes stück gefahren.

Wir wurden zweimal von der polizei angehalten. Das erste mal nur um mit uns etwas zu plaudern, das zweite mal um uns klarmachen zu wollen, das wir mit unserem bus nur 90 auf der rechten spur fahren dürfen.....ja klar doch.....nachdem raphi dem polizisten die strassenregeln aufgezeichnet hat, will dieser nicht mehr 50 sondern nur noch 20 dollar. Wir ziehen wieder den....wir haben kein geld trick ab....und er gibt sich mit 8 dollar zufrieden -;)

Dafür können wir hier für 1 dollar den halben tank mit diesel füllen. Mit tankkarte oder einfach mit den truckers mittanken, gar kein problem.

Roadtaxes werden uns auch einfach erlassen :-)

Während der fahrt üben wir schön farsi und hoffen, das die iraner unser gebrabel auch verstehen.

Mehr über den wunderschönen iran gibt es später zu lesen, da wir hier leider nur selten internet haben. Alles liebe Linda

 

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Published: Thursday, 18 November 2010 11:43

Turkey: Both thumbs up!!

Wow, die Türkei! Ich kann eigentlich fast nur positives über unseren Aufenthalt in diesem Land erzählen. Nach unserem Strandurlaub in der Südtürkei (Cirali kann ich für Overlander und Hotelbewohner empfehlen) fuhren wir nach Ankara um dort unser Indienvisum zu beantragen. Die freundlichen Inder auf der Botschaft empfohlen uns aber das Visum erst im Iran einzuholen, da es sonst ab dem Tag der Ausstellung beginnt abzulaufen. Das bedeutet das jeder Tag in der Türkei, Iran, Pakistan ein Tag ist den wir dann nicht in Indien sein können. Wir hatten keine Kontoauszüge dabei, diese brauchte es aber anscheinend in der Türkei um ein Indienvisum zu kriegen. Nachdem uns der Versuch diese innerhalb der Öffnungszeiten der Botschaft noch auszudrucken misslungen ist entschieden wir uns das Visum erst im Iran einzuholen.

Nach kurzem Kopftuch und Mantelshopping in Ankara (Linda bereitete sich für den Iran vor) fuhren wir weiter nach Cappadosia (davon gibts etwa 10000 Schreibweisen). Dieser Ort ist wirklich kaum in Worte oder Bilder zu fassen. Das muss man einfach gesehen haben. Die Gegend dort besteht aus einem relativ weichen Fels der von Regen und Menschenhand leicht geformt werden kann. Man findet dort Felswohnungen und eine Landschaft vor die auf mich völlig unrealistisch wirkte. Jeweils am Morgen starteten Duzende Heissluftballone welche dann über der ganzen Szene standen und alles noch unwirklicher machten. Wir haben dort im "Panorama Camping" in Göreme einige Tage verbracht. Mit Aussicht über die Landschaft. Nur kalt war es.. brr. in den Nächten -2 Grad und bei uns im Bus 1-2 Grad. Im Kühlschrank war es wärmer. Wir haben uns dann einen kleinen Gasoffen gekauft. Allerdings können wir den nicht länger als zwei Stunden laufen lassen ohne ohnmächtig zu werden, wegen CO2 und Gas... wir sind sehr vorsichtig mit Gas also heizten wir jeweils nur 30minuten auf, verkriechen uns dann unter die warme Decke und hoffen am Morgen keine Eiszapfen zu sein. Wir haben uns zwei riesige Wolldecken kaufen müssen, weil unsere Decken nicht Warm genug waren.

Das war uns dann doch zu kalt und wir entschlossen uns relativ schnell Richtung Iran weiter zu fahren. Ohne zu stressen natürlich. Die Landschaft durch den Nordosten der Türkei ist atemberaubend schön und erstaunlich vielfältig. Mal Steppe fast Wüste dann kleine Tannenwälder und Schneeberge gefolgt von einer Topfebenen Hochebene. Schlussendlich landeten wir dann beim "Murat Camping" in Dogobayazid 35km vor der Iranischen Grenze. Dort hält wahrscheinlich fast jeder, der in den Iran geht. Wir blieben dort 2 Tage am Fusse des Berges Ararat. (Die Arche Noa haben wir nicht gesehen ;) ) Unterwegs haben wir nun auch schon zwei andere Overlander getroffen. Shihab, Johur und Nasir sind unterwegs um in 3 Wochen von London nach Bangladesh zu fahren! Das ganze ist eine Charity- Aktion die auf Unterstützung hofft. Beim Murat Camping traffen wir Michaela und Thorben die mit einem (für unsere Verhältnisse) riesigen Bus fast die gleiche Route fahren wie wir und Pannen quasi als Hobby haben ;)

Die Türkei als ganzes ist ein tolles Land. Die Menschen sind freundlich und fröhlich. Wir wurden immer wieder zum Tee eingeladen und in Restaurant immer sehr gut behandelt. Ich denke viele Schweizer würden sich wundern wie modern die Türkei ist. Das Strassennetz ist gut ausgebaut, fast immer 4 spurig, dafür gibts kaum Autobahnen. Die Strassen sind meistens in gutem Zustand, hin und wieder auch ganz übel, aber das nur selten und führen fast immer an den Dörfern vorbei anstatt durch sie durch. Der Verkehr ist recht friedlich und die Regeln werden zumeist auch eingehalten. Wenn es Chaos auf der Strasse gibt, dann liegt das meistens an der unklaren Verkehrsführung. Was in Deutschland oder Italien auf der Autobahn abgeht empfinde ich als Anarchie im Gegensatz zur Türkei. Verkehrsstaus wie wir sie täglich bei Zürich ums Gubristtunnel haben sind uns auf unserer ganzen Reise noch nie begegnet. Nicht mal zu Rushhour in Ankara.

Der Islam wird in der Türkei, zumindest öffentlich, in einer sehr realistischen und modernen Art und Weise gelebt. Da ist auch schnell einmal ein Geschäft für Frauenunterwäsche neben einem für Kopftücher. Wie es hinter den Kulissen aussieht kann ich natürlich nicht beurteilen. Ich finde Minarette und Moscheen aber schöner als Kirchen und der schreiende Muezin nervte mich morgens, mittags und abends auch viel weniger als das chaotische dröhnen der Kirchenglocken. Von dem her, für mich als "ungläubiger" (zumindest nicht definierbar gläubiger), ist ein islamisches Land wie die Türkei unaufdringlicher als ein christliches. Mal schauen wie ich das nach dem Iran sehe :)

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Published: Tuesday, 09 November 2010 14:19

Merhaba Turkey!

Die Südküste der Türkei hat uns mit Wärme und Sonnenschein begrüsst. Damit meine ich das Wetter und auch die Menschen. Die Landschaft erinnert mich teilweise ans Tessin mit steilen, bewachsenen grossen Hügeln bzw. kleinen Bergen. Nur trockener. Wir finden es umwerfend schön. Weil die Erde oft rot ist erinnerte es uns auch oft an Goa in Indien. Das Meer ist wie in Griechenland kristallklar, manchmal türkis und sehr sauber. Mitte Oktober immer noch super Temperatur zum Baden. Unser erstes Navi-Ziel war Ögeldögeldeniz.. ähm nein, Ölüdeniz, aber ehrlich, geschriebenes türkisch ist ein Kliche aus ös und üs, total lustig, wir erfinden aus Spass immer irgendwelche Wörter oder Sätze die wir lustig finden :)

Wir kamen im Dunkeln in Ölüdeniz an und obwohl wir wussten, dass es touristisch ist waren wir überrascht WIE touristisch. Die Nacht verbrachten wir VOR einem Campingplatz welcher zumindest für den Tag bereits geschlossen hatte. Nachdem wir die halbe Nacht mit türkischer Ballermannmusik zugedröhnt wurden machten wir uns am morgen aus dem Staub ohne den Campingplatz überhaupt anzuschauen.

Relativ nahe an Ülebüledeniz war laut Reiseführer ein Aussteigerort gelegen, wir erwarteten bereits, dass dies mit dem Auto wahrscheinlich kein Platz zum bleiben war, doch wir hatten gerade Lust dort mal hinzufahren. Die Strasse war direkt am Gebirgshang entlang, über dem Meer. Unglaublich schön und ein paar Buchten und Schluchten weiter kamen wir an den Ort der ohne weiteres ein Paradies sein könnte. Ein paar wenige Häuser, Obstbäume, Gemüsegärten, alles am Hang gebaut ganz unten eine kleine Bucht mit Strand. Dieser Frieden, unglaublich. Ein paar entspannte Menschen am Gärtnern. Wenn ich alle meine Freunde mitnehmen könnte würde ich dort sofort hinziehen. Ganz runter zum Meer führte nur eine mörderische Strasse betitelt mit einem Schild "Full Moon Pension, possible with car". "possible" naja... das ist ein weiter Begriff. Das Risiko wollten wir definitiv nicht eingehen. Dort wäre wohl die einzige Übernachtungsmöglichkeit gewesen. Das ist der Fluch an unserer Art des Reisens. Man findet auch Orte an denen man mit Auto nicht bleiben kann. So zogen wir weiter, aber nicht schweren Herzens sondern dankbar für die Schönheit die wir sehen durften.

Wir entschlossen uns dann noch mal ein paar Tage auszuspannen bevor wir eine wahrscheinlich weniger entspannte Etappe unserer Reise antreten: Indien Visum in Ankara. Also fuhren wir ostwärts der Küste entlang und hielten irgendwo um im Internet nach Campingplätzen zu suchen. WiFi- Restaurants finden sich zum Glück leicht in touristischen Gebieten. Schnell fanden wir den "Andriake Camping" in Demre, welche gemäss Bildern und Homepage ganz toll aussah. Demre war nur 90 Minuten entfernt. 90 Minuten fahren, das ist für uns schon keine Distanz mehr. Ein Katzensprung... Zürich - Bern, ca. 90 Minuten, fanden wir vor 4 Wochen noch ermüdend :) Alles eine Frage der Wahrnehmung.

Andriake Camping war dann ein Schock. Direkt an einem Hafen gelegen, mit einer Strasse vom "Strand" getrennt. "Strand" heisst in diesem Fall ein 5 Meter breiter Fleck Sand der ein Lastwagen beim Vorbeifahren fallen gelassen hat. Andriake Camping in der Südtürkei: BIG NO GO. Never ever go there! Irgendwie meinen die Betreiber das alles sehr gut, pflegen ihren 20 x 20 Meter Grundstück und ihre Homepage sehr gut, doch die Location ist eine Katastrophe.

OlymposWir fuhren dann, immer noch guter Dinge, nach "Olympos" ein reiner Touristenort, welcher direkt an Ruinen einer alten römischen Stadt gebaut ist. Linda war da schonmal und wusste, dass man es dort aushalten kann. Die Landschaft und die Ruinen fand ich die Reise dorthin zweifellos wert. Die Ruinen sind "naturbelassen" also nicht künstlich aufgebaut und restauriert, sondern von Natur durchwachsen und übernommen. Mir geben solche Orte immer zu denken. Vor 2000 Jahren haben die Menschen dort gelebt und geliebt, eine ansehliche Stadt aufgebaut mit Monumenten, Innschriften und kunstvoll verzierten Säulen. Sie haben für sie und um sie gekämpft, es war der Mittelpunkt von tausenden von Leben. Und heute? Nur noch am Boden liegende Steine, einige wenige intakte Bögen und Wände. Die Natur hat sich alles zurückgenommen, die Menschen sind verschwunden und die Inhalte der Innschriften wirken naiv und, oder, belanglos. Und wir? Wir tun das gleiche, bauen Häuser, Städte, führe Kriege, stimmen, aber verbieten Minarette und schreiben Blogs und finden das alles unglaublich wichtig. In 2000 Jahren werden nur noch Ruinen davon übrig sein (in der Schweiz natürlich nicht von Minaretten) und falls irgendjemand unsere "Innschriften" entziffert werden sie naiv und, oder, belanglos wirken.

ChimaeraOlympos hat einen wunderschönen Strand der direkt mit dem Strand von "Cirali" verbunden ist. (nördlich). Aufgrund der Topografie muss man aber ca 30 Minuten um und über Berge fahren um von Olympos nach Cirali zu kommen. Nach unserem eindrucksvollen Tag in Olympos taten wir das, denn bei Cirali liegt auch noch das "Chimaera" dort strömt Gas aus dem Boden aus und entzündet sich (anscheinend) wenn es an die Luft kommt. Kurz, es hat dort einfach Flammen die aus dem Boden kommen. Sieht gespenstig aus, besonders Abends, auch der Fussmarsch dort hinauf ist sehr schön. Wir schauten uns das an und entschlossen nach unserer Campingplatz Enttäuschung nicht 

Cirali im Sand

mehr weiter nach einem schönen Plätzchen zum ausruhen zu suchen, sondern zu nehmen was kommt und weiter zu ziehen. Da es bereits dunkel war fuhren wir ohne grosse Ziele zum Strand um dort zu übernachten. Am nördlichsten Ende von Cirali fanden wir dann einen riesigen Sandplatz auf dem drei Wohnmobile standen. Wir drehten eine Runde über den Platz um einenguten Stellplatz zu finden und entschlossen uns hinter einem grossen Busch zu parken, weil der ganze Platz eigentlich "Parkverbot" war. Ich fuhr dort also hin, im Sand versteht sich, und hielt. Wir standen leicht schräg, was ich nicht so lustig finde zum Schlafen, also fuhr ich ein wenig rückwärts und rechts vorwärts um gerade zu stehen zu kommen. Et voila! Zum ersten mal den HiAce in den Sand gesetzt! 4x4 nützt nicht viel wenn die Radaufhängungen auf Sand aufstehen. Wir sassen fest. Na egal, wir standen gerade :) Am morgen mussten wir zweimal kurz ein wenig graben und schon waren wir wieder flott. 4x4 hat dann auch wieder genützt. :)

CiraliDann kam ein alter Mann auf einem Fahrrad und erklärte uns, dass wir hier parken und schlafen dürfen für 5 Lira (4Fr). Duschen und WCs (oder so was ähnliches) hatte es irgendwo hinter einer Düne auch. Toll! Er sagte wir dürfen überall parken. Ganz vorne am Strand auch? Ja! WOW! Jetzt standen wir also ganz vorne, direkt am Meer, kristallklares Wasser, Sonne, umgeben von wunderschöner Natur. Wer nicht suchet, der findet. :) Wir campten dort also ein paar Tage. Sonnen- und Mondaufgänge über dem Meer vom Bett aus und am Morgen Sonne und Vollmond die sich gegenüberstehen. Unglaublich. Diesen Ort kann ich jedem mit Camper voll empfehlen. Fast keine Infrastruktur dafür grenzenlose Freiheit und Schönheit. Der alte Mann kommt jeden Tag vorbei und will seine 5 Lira. Ob das legitim ist wissen wir nicht, aber es ist uns egal. :)

Der Solarbetrieb unseres "Hauses" funktioniert übrigens perfekt. Bei vollem Sonnenschein ist die Batterie nach der Nacht lange vor Mittag schon wieder voll. Selbst mit Musik und gelegentlichem Laptopbetrieb (Kühlschrank nonstop) haben wir die Batterie immer voll. Genial wir sind sozusagen Autark. 200W Solarzellen aus China über Ebay, liefern zwar maximal 140 Watt in der Realität aber reichen locker aus um unsere Stromgelüste zu stillen, zumindest bei mindesten 3-5 Stunden Sonne pro Tag. Aber auch ohne Sonne hält die Batterie 3-5 Tage.

Die freie Zeit haben wir übrigens, auch in Rhodos, genutzt und am HiAce noch die letzten Tweaks vorgenommen. Moskitonetze mit Klettverschluss und viele kleine Details die noch fehlten. Langsam fühlen wir uns bereit für "den Ernst des Lebens" bzw. die abenteuerlicheren Teile unserer Reise :)

Die Mission "Indien Visum in Ankara" ist übrigens gescheitert.. dazu aber später ein mal :)

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Published: Thursday, 28 October 2010 19:05

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